Das Wandern ist des Müllers Lust
Die Gegend rund um Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth ist Teil des Naturparks Bergisches Land. Die Landschaft zeichnet sich hier durch sanfte Hügel und Täler, zusammenhängende Waldgebiete und romantische Flüsschen und Bachläufe aus. Dazwischen zeugen Felder, Hecken und Obstwiesen vom landwirtschaftlichen Gepräge der Region. Immer wieder führen die Wege durch urige Dörfer und an kleinen Kapellen und alten Wegkreuzen vorbei. Trinkwasser-Talsperren wie die Wahnbachtalsperre sind harmonisch in die Landschaft eingebettet und bieten vielen Tieren Rückzugsgebiete. Mit ihrer landschaftlichen Vielfalt und Anmut ist die Region wie geschaffen für Erkundungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Sportlich ambitionierte Wanderer kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Menschen, die auf kurzen oder ausgedehnten Spaziergängen in aller Ruhe die Schönheit dieser Landschaft genießen wollen.
Achtung! Bitte informieren Sie sich vor Antritt Ihrer Wanderung über die Beschaffenheit der Wanderwege.
Hierzu können Sie sich bei den Touristeninformationen der Kommunen melden.
Bergische Streifzüge
Kräuterweg – Neunkirchen-Seelscheid
Strecke: 15,8 km
Schwierigkeitsgrad: mittel bis anspruchsvoll
Dauer: 4-5 Std.
Zu Fuß in die Apotheke der Natur
Warum ein englischer König bei der Krönung Kamille bei sich hat, was der schweißtreibende „Medizinschrank“ des Holunders kann und wie Schafgarbe früher gegen Schul-Unlust half – all das lässt sich auf dem Kräuterweg in Neunkirchen-Seelscheid entdecken. Der 15,8 Kilometer lange Rundweg führt vom Ortsteil Seelscheid in die Naturschutzgebiete von Wenigerbach- und Naafbachtal. Unterwegs erfährt der Wanderer an zwölf Infotafeln Wissenswertes, Legendenhaftes und ganz Praktisches über Heilpflanzen, die auch heute noch im Bergischen Land zu finden sind.
„Vor dem Holunder muss man den Hut abnehmen“ lautet ein altes Sprichwort. Aber auch Brennnessel, Wilde Malve und Johanniskraut besitzen Heilkräfte, die heute kaum noch bekannt sind. Dabei wussten schon Shakespeares Romeo und Julia um die wundheilende Wirkung des Spitzwegerichs. Und auch bei der rund 5300 Jahre alten Gletschermumie „Ötzi“ wurden Birkenporlinge gefunden – ein Heilmittel gegen Magen- Darm-Beschwerden.
Neben interessanten Zeitreisen bietet der „Kräuterweg“ immer wieder praktische Tipps – zu schmackhaften Rezepten für die Küche ebenso wie zur heilenden Wirkung von Kamille und Co. Aber Vorsicht: Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!
- Weitere Informationen zum Kräuterweg finden Sie hier. Außerdem steht Ihnen der Download des Info-Folders zur Verfügung.
- Den Kräuterweg mit Komoot entdecken.
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Böllweg – Much
Strecke: 12 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: 3-4 Std.
„Was ich schildern will, ist eine kleine Odyssee“
Was der in Köln ausgebombte junge Heinrich Böll Mitte der 1940er Jahre in der Gemeinde Much erlebte, hat ihn zeitlebens auch in seinem literarischen Werk beschäftigt. „Was ich euch schildern will, ist eine kleine Odyssee“, schrieb der Schriftsteller im „Brief an meine Söhne oder vier Fahrräder“.
Dieser Streifzug begleitet den Wanderer auf einem 12 Kilometer langen Rundweg zu einer Reihe von Orten, die für Heinrich Böll und seine Frau Annemarie zwischen 1944 und 1946 überlebenswichtig waren. Im ehemaligen Pfarrsaal von Marienfeld beispielsweise fanden die jungen Eheleute im November 1944 Zuflucht, nachdem ihre Wohnung in Köln von Bomben zerstört worden war und sie auch in einer Notunterkunft an der Ahr nicht hatten bleiben können.
Im Örtchen Bruchhausen meldete sich der Soldat Heinrich Böll im März 1945 zur Truppe zurück, nachdem er unter anderem mit Hilfe eines Mucher Arztes mehrfach seinen „Heimaturlaub“ illegal verlängert hatte. Der Böllweg führt auch nach Neßhoven, wo die mittlerweile schwangere Annemarie Böll eine neue Bleibe fand, bevor sie am 20. Juli 1945 im Mucher St. Josefs-Haus Sohn Christoph zur Welt brachte. Wenige Wochen später starb der Säugling an den Folgen eines Brechdurchfalls. Seine Eltern bestatteten ihn auf dem Friedhof von Marienfeld. Auch dorthin führt der „Böllweg“, der neben einmaligen Einblicken in das Leben der Bölls auch das damalige Verhältnis zwischen Einheimischen und einquartierten Flüchtlingen beleuchtet.
- Weitere Informationen zum Böllweg finden Sie hier. Außerdem steht Ihnen der Download des Info-Folders zur Verfügung.
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Fachwerkweg – Ruppichteroth
Strecke: 11,5 km
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 3 Std.
Zeitreise in die Geschichte von „Wildem Mann“ und „Bergischem Dreiklang“
Wie die Menschen rund um Ruppichteroth ihr Leben seit Jahrhunderten „unter Dach und Fach“ bringen, zeigt dieser 11,5 Kilometer lange Rundweg zu Fachwerkhäusern der Region. Dabei wird erklärt, wie aus Balken, Ruten und einem Gemisch aus Lehm und Mist eine Fachwerkwand entsteht. Von Generation zu Generation weitergegeben wird die Kunst der Zimmerleute, Balken zu einer stabilen Konstruktion zu verbinden. Dass sie dabei weder Schrauben noch Eisennägel verwenden, mag ebenso überraschen wie die uralte Zimmerer-Tradition, sich mit einem Bündel Habseligkeiten während der ersten Gesellenjahre auf die „Walz“ zu begeben.
Acht bebilderte Informationstafeln am Wegesrand machen unter anderem auf die Geschichte besonders markanter Fachwerk bauten aufmerksam, erklären historische Türsprüche und erläutern, was es mit dem keinesfalls musikalischen „Bergischen Drei klang“ auf sich hat. Wie das Niedersächsische Hallenhaus ins Bergische kam, erfährt der Wanderer unterwegs ebenso wie die Hintergründe, die zur markanten Balkenformation des „Wilden Mannes“ führten.
Spannend sind auch die Einblicke in die wissenschaftliche Methode, anhand der Jahresringe im Holz selbst Jahrtausende alte Baumstämme zu datieren. Wer die vielen Facetten der Fachwerkbauweise links und rechts des Weges kennen gelernt hat, wird die Welt des bergischen Fachwerks bei der nächsten Tour durch einen historischen bergischen Ortskern ganz unwillkürlich selbst weiter entdecken wollen.
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Bauernhofweg – Lohmar
Strecke: 12,6 km
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 3-4 Std.
Erfahren Sie die Geschichte der Landwirtschaft
Auf dem 12,6 Kilometer langen Rundweg begleiten reich bebilderte Infotafeln den Wanderer auch in die Geschichte der Landwirtschaft, zeigen, wie die Kartoffel ihren Siegeszug in Deutschland antrat und warum der Spargel ein echter Frühjahrsbote ist.
Nicht nur große Wanderer können auf diesem STREIFZUG Interessantes über das Leben auf dem Bauernhof lernen. Jede der elf Infotafeln bietet auch kindgerechte Texte mit der Maus aus der „Sendung mit der Maus“ für kleine Wanderfreunde.
- Weitere Informationen zum Bauernhofweg finden Sie hier. Außerdem steht Ihnen der Download des Info-Folders zur Verfügung.
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Regionale Wanderstrecken
Die Wanderschuhe schnüren, ankommen und loslegen. Man braucht nicht viel, um die Gegend rund um Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth zu erkunden. Aus rund 150 Routen besteht das Wanderwegenetz in bergisch4. Hinzu kommen unzählige schmale Pfade abseits der ausgewiesenen Wege im Naturpark Bergisches Land.
Es gibt einfache Strecken für Familien mit Kindern. Aber auch Mehrtagestouren laden ein, wie auf dem 137 Kilometer langen „Bergischen Weg“ von Essen-Rüttenscheid nach Uckerath, der die Region kreuzt. Sportlich Ambitionierte finden ihre Herausforderung bei steilen Abhängen und Anstiegen. Freizeitsportlerinnen und –sportler können sich Streckenprofile zusammenstellen, die ihrer individuellen Leistungsfähigkeit entsprechen. So unterschiedlich Länge und Schwierigkeitsgrad auch sein mögen, eines ist immer garantiert: die schöne Aussicht.
Hier haben wir einige, ausgewählte Wanderstrecken für Sie:
Eischeid – Wiesen und Teiche
Strecke: 5 km
Dauer: ca. 2 Std.
Ein Spaziergang durch das Eischeider Tälchen
Besonders für Familien mit Kindern eignet sich diese kurze Rundwanderung, die zunächst nach Eischeid führt. Am Spielplatz gleich neben dem Dorfhaus können Kinder sich an der Kletterwand versuchen.
Der Rückweg führt durch das Eischeider Tälchen. Hier wurde der Dreisbach, der durch das Tal fließt, zu vier Teichen aufgestaut, die idyllisch in den Wald eingebettet sind. In den Teichen leben Karpfen und Moderlieschen – eine Karpfenfischart, die in Deutschland zu den gefährdeten Fischarten zählt. Mit etwas Glück sind hier auch Eisvögel und in der Dämmerung Fledermäuse zu sehen. An einem der Teiche nisten Kanadagänse, die größte Gänseart, die in Europa in freier Wildbahn zu beobachten ist. Von den Graugänsen unterscheidet sie sich durch die schwarze Färbung an Kopf und Hals mit auffälliger weißer Zeichnung. Das Eischeider Tälchen beherbergt auch einen kleinen Tierpark, in dem Soay-Schafe leben. Diese sehr frühe Form des Hausschafs, die auf den Inseln vor der Westküste Schottlands beheimatet ist, hat sich seit dem Neolithikum (etwa 3000 v. Chr.) kaum verändert. Ihre Urtümlichkeit ist heute durch Einkreuzungen mit anderen Schafrassen gefährdet.
Die Stationen der Strecke:
- Neunkirchen Schulzentrum
- oberhalb Tierpark
- unterhalb Stehlsiefen
- Eischeid (Dorfhaus)
- Eischeider Tälchen
- Tierpark
- Neunkirchen Schulzentrum
- Den Rundweg Eischeid mit Komoot entdecken.
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Much – Das Wahnbachtal
Strecke: 17 km
Dauer: ca. 4 Std.
Am Wahnbach entlang durch historische Dörfer
Die Streckenwanderung durch das Wahnbachtal nach Much führt abwechselnd am Wahnbach entlang und über Höhenzüge mit phantastischen Ausblicken über das Bergische Land. Der Weg führt zunächst nach Scherpenich, vorbei am Ort Gutmühle mit der gleichnamigen ehemaligen Getreidemühle, deren Geschichte bis auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Heute beherbergt sie ein Restaurant.
Der weitere Weg Richtung Todtenmann führt am Biotop Mertesweiher vorbei, einer Feuchtwiese, in der seltene Pflanzen gedeihen. Es ist auch Rückzugsgebiet einiger bedrohter Insekten- und Amphibienarten. Um das Biotop zu schützen, darf die Wiese selbst nicht betreten werden. Bei der Sitzgruppe, die zum Verweilen einlädt, ist auf einer Informationstafel alles Wissenswerte über das Biotop nachzulesen. Weiter geht es über den kleinen Ort Kreuzkapelle mit der romanischen Kirche St. Johann Baptist aus dem 12. Jahrhundert und am Wahnbach entlang zum romantischen Herrenteich. Kurz vor Much führt der Weg am Biotop Walkweiher vorbei, wo die ersten Exponate des Mucher Skulpturenwegs zu sehen sind. Dieser führt als Rundweg durch den Ort bis zum Kirchplatz im historischen Ortskern von Much.
Die Stationen der Strecke:
- Neunkirchen Schulzentrum
- Wahnbachtal
- Hausermühle
- Gutmühle
- Scherpemich
- Steiner Mühle
- Todtenmann
- Hof Huppenhardt
- Wahnbachtal
- Kranüchel
- Kreuzkapelle
- Herrenteich
- Leverath
- Roßbruch
- Much Kirchplatz
- Den Wanderweg Much mit Komoot entdecken.
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Ruppichteroth – Dörfer im Bergischen Land
Strecke: 15 km
Dauer: ca. 4 Std.
Durch das Bröltal nach Winterscheid
Die Rundwanderung von Neunkirchen nach Winterscheid erschließt die anmutigen Hügellandschaften und traditionsreichen Dörfer, die so prägend für das Bergische Land sind. Über einen Höhenzug über dem Dreisbachtal geht es hinunter ins Bröltal bis nach Winterscheid. Der Ortskern von Winterscheid beeindruckt mit historischen Fachwerk-Ensembles und der Pfarrkirche St. Servatius aus dem 12. Jahrundert mit dem barocken Hochaltar. In dem Gelände um die Kirche sind historische Grabkreuze aus dem 17. und 18. Jahrhundert und eine kleine Lourdes-Grotte zu besichtigen.
Durch dichten Wald führt der Weg wieder zur Bröl hinunter und zur Burg Herrnstein. Die Burganlage, mit deren Bau im 13. Jahrhundert begonnen wurde, thront auf der südlichen Flanke eines Felskegels Charakteristisch ist die Fachwerk-Ausführung der östlichen Giebelmauer im Bereich der oberen Stockwerke. Die Teichanlagen am Fuß der Burg sind Überreste des Wassergrabens, der die Anlage ursprünglich umgab. Nach dem Aufstieg nach Beiert passiert der Weg die Horbacher Mühle mit dem Mühlenladen. Bei Krawinkel folgt der Abstieg nach Eischeid, von wo es durch das Eischeider Tälchen mit seinem kleinen Wildpark und den idyllischenTeichen zurück nach Neuenkirchen geht.
Die Stationen der Strecke:
- Neunkirchen Schulzentrum
- Ingersau
- Winterscheid
- Burg Herrnstein
- Beiert
- Horbacher Mühle
- Krawinkel
- Eischeid
- Neunkirchen Schulzentrum
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Lohmar-Deesem – Die Vier-Täler-Tour
Strecke: 15 km
Dauer: ca. 4 Std.
Auf den Spuren des Erzabbaus
Der Weg führt zunächst ein kurzes Stück durch den Wald hinab ins Wendbachtal und geht dann ins Wahnbachtal über. Sie überqueren den Wahnbach und erreichen nach einem kurzen Aufstieg die Ortschaft Heister. Von dort aus gelangen Sie, weiter dem Kölner Weg folgend, nach Deesem. Von Deesem führt die Strecke hinab ins Naafbachtal. Das Naturschutzgebiet Naafbachtal bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen.
Dem Weg weiter folgend gelangt man ins Wenigerbachtal mit seiner herrlichen, teilweise unberührten Landschaft. Das Tal bietet kulturhistorische Kostbarkeiten. Wo heute ursprüngliche Natur zu sehen ist, wurde seit dem Mittelalter Erz abgebaut und verarbeitet. Es gab hier Stollen, Pochwerke, Mühlen, eine Nagelschmiede und sogar eine Kneipe für die Arbeiter. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Seelscheid hat entlang der Wegstrecke Schautafeln errichtet, die einen guten Überblick über den Umfang des Eisen- und Buntmetallabbaus bieten. Im Bereich des unteren Wenigerbaches entstand so ein historischer Lehrpfad.
Weiter führt der Weg nach Dorf Seelscheid. Mit seinen historischen Fachwerkgebäuden wurde Dorf Seelscheid im Jahr 2008 beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zum Golddorf im Rhein-Sieg-Kreis gekürt.
Stationen der Strecke:
- Neunkirchen Schulzentrum
- Wahnbachtal
- Heister
- Deesem
- Wenigerbachtal
- Seelscheid
- Seelscheid Hausermühle (ab hier Rückweg)
- Niederwennerscheid
- Wendbachtal
- Neunkirchen Schulzentrum
- Den Wanderweg Lohmar-Deesem mit Komoot entdecken.
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